Exkursion in das Erzgebirge

Exkursion der Landesgruppe Thüringen in das Erzgebirge

Unsere Herbstausfahrt führte die Landesgruppe Thüringen am 22. September 2023 in das schöne Erzgebirge. In Zusammenarbeit mit unserem Busunternehmen „Rhönsegler“, mit dem wir als Landesgruppe schon viele wunderbare Ausflüge und Exkursionen durchführten, haben wir ein paar schöne Tage in und um Oberwiesental für unsere Mitglieder organisiert. Auf dem Weg nach Oberwiesental besuchten wir das Technische Museum Frohnauer Hammer in Annaberg-Buchholz. Mit seiner Gründung im Jahr 1910, ist es das älteste Schmiedemuseum Deutschlands und ist Bestandteil des UNESCO-Welterbes "Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří". In dieser Region befinden sich viele technische Denkmäler, sowohl auf sächsischer Seite als auch im böhmischen auf der tschechischen Seite des Erzgebirges. Sie dokumentieren die Veränderungen durch die Besiedelung und die damit verbundene Bewirtschaftung durch den Menschen in den vergangenen Jahrhunderten bis in die heutige Zeit.

Auf der Besichtigungstour durch den Frohnauer Hammer erfuhren wir, dass im Jahr 1621 der Umbau von einer Getreidemühle in ein Hammerwerk an dieser Stelle erfolgte und bis zum Jahr 1904 hier Werkzeuge für den Bergbau und die Landwirtschaft hergestellt wurden. Es ist schon erstaunlich, dass auch heute noch alles voll Funktionstüchtig ist. bei Vorführungen kann man sich selbst davon überzeugen. Im Anschluss schauten wir noch staunend einer Klöpplerin in der Heimatstube über die Schulter. Dieses traditionelle Kunsthandwerk ist im deutschen und böhmischen Erzgebirge tief verwurzelt und wird auch teilweise in den Schulen als Ergänzung zum Unterricht angeboten. Eine gelebte Tradition.

Nach diesen interessanten Einblicken in die Geschichte und Tradition der Region, ging es weiter hinauf in die höchst gelegene Stadt Deutschlands, nach Oberwiesental. Mit 915 Meter über dem Meeresspiegel, gelegen am Kamm des Erzgebirges, ist die Stadt vor allem bei den Wintersportbegeisterten ein Begriff. In unserem Hotel unterhalb des Fichtelberges ließen wir den Tag mit einem gemeinsamen Abendessen und einem kleinen Abtrunk an der Hotelbar ausklingen.

Am Samstag nach dem Frühstück ging es mit dem Bus nach Tschechien in die böhmische Stadt Loket. Schon bei der Anfahrt zur Stadt konnte man erkennen, warum Loket auch als Böhmisches Rothenburg bezeichnet wird. Die gesamte Altstadt steht unter Denkmalschutz und ein Bummel durch die schönen Gassen ist einfach ein Muss für jeden Besucher. Nach dem Mittagessen in der urigen St.-Florian-Brauerei unterhalb der Kirche St.- Wenzel ging es weiter in die Kurstadt Karlsbad - Karlovy Vary. Im 14. Jahrhundert vom Karel IV. gegründet, war die Stadt bereits im 16. Jahrhundert ein beliebter Ort bei den wohlhabendenden Aristokraten und Adelsfamilien. Bis heute hat sich der Charme der Stadt trotz vieler verheerender Überflutungen und Stadtbränden erhalten. Bei einem Spaziergang entlang der Eger bestaunten wir die wunderschöne Bäderarchitektur mit den verschiedenen Kolonnaden und ließen uns bei schönstem Herbstwetter von unserem Reiseführer die Geschichte der Stadt erklären. Leider endet auch der schönste Bummel. Aber die Landesgruppe hatte noch einen Termin! Also ging es weiter, oder besser gesagt, zurück auf die sächsische Seite des Erzgebirges nach Oberscheibe zur Privatbrauerei Fiedler GmbH. Wir folgten damit einer Einladung der Familie Fiedler und waren gespannt, wie sich das traditionsreiche Familienunternehmen, gegründet 1813, entwickelt hat. Herzlich begrüßt von Christian Fiedler und seinem Sohn Thomas, ging es zuerst einmal auf Besichtigungstour durch die Brauerei. Es ist schon erstaunlich was in solch einem baulich, doch sehr begrenztem Umfeld, alles errichtet werden kann. Ende 1990 von Christian Fiedler übernommen und grundsätzlich modernisiert, wurde das erste Bier im April 1991 wieder abgefüllt. Die Qualität überzeugte und der Absatz stieg mit jedem Jahr von anfangs 2.500 hl auf 7.700 hl im Jahr 1999. In diesem Jahr trat auch Sohn Thomas als Braumeister in das Familienunternehmen ein. Weitere Modernisierungen erfolgten, wie Umbau des Sudhauses, neuer Gärkeller, neue CIP-Anlage oder Filtration. An jeder „Ecke“ wurde gebaut, erneuert und automatisiert. Gerade was das Automatisieren betrifft, spürte man den Tatendrang des jungen Braumeisters Thomas Fiedler. So ist es heute möglich, dass die 16 Beschäftigten der Brauerei 18.000 hl Bier in hoher Qualität produzieren und erfolgreich verkaufen. Um das Fortbestehen der Brauerei muss man sich keine Sorgen machen. Im August 2023 übergab Christian Fiedler die Geschäftsführung an seinen Sohn Thomas Fiedler.

Bei einem gemütlichen deftigem Abendessen wurden noch viele Biere der Brauerei Fiedler verkostet. Für die herzliche Gastfreundschaft möchten wir uns bei der Familie Fiedler bedanken und wünschen weiterhin viel Erfolg in der Entwicklung der Brauerei. Olaf Hoffmann übergab als kleines Gastgeschenk an Christian und Thomas Fiedler den limitierten Krug der Landesgruppe Thüringen.

Nach einer kurzen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück am Morgen im Hotel, hieß es nicht Abschied nehmen ohne einen Abstecher auf den Gipfel des Fichtelbergs! Der Ausblick in 1215 m war leider nicht vorhanden. Dicker Dunst lag typisch herbstlich über der Landschaft. Das verdarb aber nicht die gute Stimmung. Am Wetter kann man nichts ändern und das ist auch gut so. Wir verabschiedeten uns von Oberwiesental und traten den Heimweg an. Für die ersten Kilometer von Oberwiesental nutzten wir die Fichtelbergbahn! Die Dampfbetriebene Schmalspurbahn fährt mit 25km/h von Oberwiesental durch eine wunderschöne Landschaft, nach Cranzahl. Von dort hat man Anschluss an das „normale“ Netz der Bahn. Für uns stand aber, zuverlässig wie immer, unser Bus bereit.

Die Resonanz der Teilnehmer zeigte: Es war ein gelungener Ausflug. Vielen Dank an die Organisatoren und wir freuen uns schon auf die nächste Reise mit unseren Mitgliedern.

G. Schultze

Eindrücke

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