Brauen und Brennen im Welzheimer Wald

Brauen und Brennen im Welzheimer Wald

Mark Schlaipfer, Brauer mit Leib und Seele, erfüllte sich 2017 den Traum einer eigenen Brau- & Brennwerkstatt im schönen Welzheim im gleichnamigen Welzheimer Wald. Grund genug ihn als Landesgruppe Württemberg zu besuchen.

Am 13. Mai. trafen sich 15 Teilnehmer, bei endlich trockenem Wetter zur Gin Wanderung am Startpunkt Parkplatz Wellingtonien. Wenn sich beim aufmerksamen Leser nun die Frage stellt, was Wellingtonien sind, hier die Antwort:

Es sind die Riesenmammutbäume! In Baden-Württemberg findet man sie heute noch sehr häufig. Der hohen Zahl liegt der Legende nach vermutlich ein Missverständnis zugrunde. König Wilhelm I. soll „ein Löt Samen“ bestellt haben, die Amerikaner haben die Maßeinheit mit ‚a lot‘ übersetzt – und sehr viele Samen geschickt. Ein Löt entsprach damals in Württemberg etwa einer Menge von 15 Gramm, stattdessen schickten die Amerikaner ein Pfund – was in Württemberg damals 470 Gramm entsprach bzw. 100.000 Stück.

Vom Wanderparkplatz ging es dann gleich los mit dem ersten Gin und einer ausführlichen Erklärung über die Herstellungen und Besonderheiten der Gin Produktion. Mark produziert seinen Gin unter dem Label High Fir was übersetzt hohe Tanne heißt, und High Fir ist bei Mark Programm. Wenn die Tannen austreiben geht er in den Wald und pflückt die jungen Triebe um hier die speziellen Aromen beim Brennvorgang in den Brand überzuführen. Im Vorfeld mazeriert eine geheime Ausmischung an Botanicals im hochprozentigen Alkohol was dann als Grundstock für die weitere Verfeinerung dient.
Über den 6 km langen Feenspuren Pfad wanderten die Teilnehmer gemütlich durch den Märchenwald, zur Hagmühle, Aussichtspunkt Feenklänge, Göckelersturm zurück zum Wanderparkplatz. Kleine Anekdoten, Gin, Brotzeit und nette Gespräche wechselten sich ab, und wir erfuhren sehr viel über den Welzheimer Wald bei der kurzweiligen Wanderung.

Welzheim an sich lag damals an der Grenzlinie, dem römischen Limes (UNESCO Weltkulturerbe). Zwei Kastelle Ost und West zeugen von der strategischen Wichtigkeit für das römische Reich. Das Ostkastell wurde teilweise wiederaufgebaut und ist heute ein Freilichtmuseum in dem auch historische Veranstaltungen durchgeführt werden.

In Mark´s gemütlich eingerichteter Brau und Brennwerkstatt traf man sich zum gemeinsamen Abschluss bei Bier, Brotzeit und mehr.

Bei einer Besichtigung erklärte Mark die Besonderheit seiner Brennanlage die auf seinen speziellen Wusch hin mit einem Aromakorb erweitert wurde. Dieser dient zum „Auswaschen“ der aromatischen Öle im Alkoholdampf, in seinem Fall, der jungen Tannentriebe.


Ein abwechslungsreicher Nachmittag ging in gemütlicher Runde zu Ende, auch das ein oder andere Fläschen wurde käuflich erworben und trat als Mitbringsel den Heimweg an.

Unser Dank gilt Mark und seiner Frau Dagmar für die Einladung nach Welzheim, der Besuch seiner Brau und Brennwerkstadt und die Durchführung der Gin-Wanderung.

M.Maier