Der Bierbrauer gehört zu den ältesten bekannten Berufen und kann seine Wurzeln über Sumerer und Ägypter bis zu 5000 Jahre zurückverfolgen. Es war ein stets angesehener Berufsstand, in dem man es durch überliefertes Wissen und eigene Erfahrung zu meisterlichen Ehren bringen konnte.
So wundert es nicht, dass sich mit der Entwicklung von Hausbrauereien zum Braugewerbe sehr bald ein Berufsethos entwickelte und es zur Bildung von Berufsvereinigungen der Brauer kam. Es bildeten sich im 13. und 14. Jahrhundert mit dem Aufblühen der Städte und der Gewerbe Zünfte und Gilden. Diese Zusammenschlüsse gaben sich ein strenges Reglement und nahmen die Standesinteressen in wirtschaftlicher und persönlicher Hinsicht wahr. Dazu gehörte die Einhaltung der gegebenen Ordnung, die Berufsausbildung, die gegenseitige Unterstützung und die Pflege des Kontaktes untereinander.
Durch Einführung der Gewerbefreiheit Ende des 18. Jahrhunderts wurden den Zünften ihre Rechte genommen. Es kam zu regionalen Zusammenschlüssen der Braumeister und Malzmeister, um deren spezifischen Interessen besser vertreten zu können.
Durch den üblichen Wechsel der Mitglieder von einem Betrieb zum anderen ergaben sich bleibende Kontakte und ein Erfahrungsaustausch auch über die regionalen Grenzen hinaus. Schon früh erwachte der Wunsch nach einer einheitlichen und umfassenden Berufsvereinigung.
Die zunehmende Industrialisierung im 19. Jahrhundert und die darauf folgende Konzentration brachte im Brauerei- und Mälzereigewerbe eine totale Veränderung von Umfeld und Stellung des Braumeisters im Betrieb mit sich. Aus kleinen gewerblichen Betrieben entstanden Aktiengesellschaften, die sich durch großen Kapitalzufluss und zunehmende Mechanisierung oft zu Großbetrieben mit überregionaler Bedeutung entwickelten. Dadurch wurden die Beschäftigungsverhältnisse anonymer, die Arbeitsbereiche weniger überschaubar und die leitenden Personen leichter austauschbar.
Am 10. Dezember 1893 entstand in Leipzig durch Zusammenschluss des Deutschen Braumeistervereins mit Sitz in Potsdam und des Braumeister- und Malzmeistervereins mit Sitz in Ravensburg der Deutsche Braumeister- und Malzmeister-Bund als technisch-wissenschaftliche Vereinigung. 1933 wurde der DBMB zwangsweise in die Arbeitsfront eingegliedert und verlor damit seine Selbständigkeit.
Eine detaillierte Chronik in Jahreszahlen finden Sie hier.
1948 hat sich der DBMB in Recklinghausen neu konstituiert und auf dem Gebiet der drei Westzonen neue Landesgruppen gebildet.
Nach der Vereinigung 1990 bildeten sich Landesgruppen auch in den neuen Bundesländern, so dass der DBMB heute als flächendeckende Vereinigung seinen Namen wieder zu Recht trägt. Der DBMB gliedert sich in den Bundesverband und die einzelnen Landesgruppen. Die Geschicke des Bundes bestimmt das in einer Hauptversammlung gewählte Präsidium. Die Arbeit im Präsidium und in den Landesgruppen geschieht ehrenamtlich. Einzelne Präsidiumsmitglieder haben die Leitung bestimmter Ressorts übernommen, wie
• Allgemeine Geschäftsführung
• Finanzen
• Technisch-wissenschaftliches Bildungswesen
• Arbeits- und Sozialrecht.
Alle Fäden laufen in der Geschäftsstelle in Dortmund zusammen. Die Landesgruppen arbeiten selbständig. Jedes Mitglied einer Landesgruppe ist gleichzeitig Mitglied des Bundes. Wesentliche Punkte der satzungsgemäßen Ziele nehmen die Landesgruppen wahr. Sie halten Kontakte zu den Mitgliedern, organisieren Zusammenkünfte, Besichtigungen und Fahrten, die der Fortbildung und der Pflege des kollegialen Austausches dienen.
Um die kollegialen Kontakte und den sich praktizierenden Erfahrungsaustausch werden die Brauer von den Angehörigen anderer Berufe beneidet. Firmen und Personen, die die Ziele unseres Berufsverbandes unterstützen wollen, können Fördermitglieder der Landesgruppen oder des Bundes werden. Bund und Landesgruppen haben als eingetragene Vereine eigene Satzungen, die Aufgaben und Ziele festlegen und die Mitgliedschaft regeln.
Darüber hinaus sind folgende Punkte für die Mitglieder wichtig:
Der DBMB konnte 1993 sein 100jähriges Bestehen feiern und hat bis heute nichts von seiner Attraktivität eingebüßt. Das wurde besonders bei der Ausweitung des Tätigkeitsbereiches nach Osten deutlich.
Manche kollegiale und organisatorische Hilfe konnte den Mitgliedern gegeben werden.
Jedem Brauereitechniker sollte es ein Anliegen sein, in seinem Berufsverband, dem DBMB, Mitglied zu sein und nach eigenem Vermögen mitzuwirken, das Verbandsleben zu gestalten.
Geheimrat Prof. Dr. Dellbrück in Berlin rief den Studenten an der VLB am 19.10.1903 zu:
"Wahren Sie alle Zeit die Ehre unseres Standes. Wahren Sie alle Zeit die Ehre unseres stolzen Berufes! Wenn ich Ihnen dies zurufe, so geschieht dies in der Gewissheit, dass Sie diesem Rufe gern Folge leisten werden aus der Erfahrung heraus, dass es keinen Stand gibt, der mit größerer Liebe und Treue seinem Berufe anhängt als der deutsche Brauer!"